Wie verändert sich das Shopping-Erlebnis? Revival für stationäre Shops oder ausschließlich nur mehr digitales Shopping von der Couch aus?
Es sind wohl beide Extreme nicht realistisch, aber der Handel ändert sich und wird (auch) digitaler. Kunden können Preise über ihr Smartphone ganz einfach und rasch vergleichen, die Beratung im stationären Shop nutzen und dann doch von zuhause kaufen. Und immer wieder kommt es vor, dass potentielle Kunden nach dem Preisvergleich gleich direkt im stationären Shop, aber halt bei einem anderen Anbieter kaufen.
Ist also „Digital“ der Feind des stationären Handels? Nein, ganz im Gegenteil. Machen wir uns doch die digitalen Kanäle zum Freund und nutzen sie entsprechend.
Kunden können im stationären Shop gut mit digitalen Devices wie Touchscreens und Tablets gehalten werden – die spielerischen Elemente, die hier möglich sind, binden Kunden und können eine sehr gute Basis für den späteren Kauf legen. Kunden können so Einkaufserlebnisse geboten werden, die sie sonst nur von Online-Shops kennen. Und gleichzeitig erhalten sie die persönliche Beratung im Shop. Und da heißt es in gut geschultes Shop-Personal zu investieren. Denn unmotivierte und unwissende Mitarbeiter in Kombination mit puristisch gehaltenen Shopping-Konzepten bedeuten wohl dann wirklich das Ende des stationären Handels – da macht es im Online-Shop einfach mehr Spaß.
Auch eine Kombination von stationärem Store und dem eigenen Online-Shop bietet einiges an Optionen. Da kann der eigentliche Verkaufsprozess durchaus als Self-Service des Kunden ablaufen – egal ob direkt im Shop oder im Online-Shop von Zuhause aus. Und die Shop-Mitarbeiter haben Zeit den Kunden zu beraten und ihm Hilfestellung bei der Kaufentscheidung zu geben. Shopmitarbeiter sollten sich aktuell mehr um die Kundengewinnung und -bindung kümmern als nur Abwickler von Kaufprozessen zu sein – das geht online meist einfacher und entspannter.
Ein erlebnis- und beratungsorientiertes Shopkonzept mit digitalen Features ist auch für kleinere Shops umsetzbar. Vom Budget her haben die großen Handelketten natürlich einige Vorteile, aber gerade kleinere Anbieter im Handel sind flexibel und können gut „auf den Kunden eingehen“. Und ein paar Tablets oder der eine oder andere Touchscreen ist eine gute Investition, die sich sehr schnell amortisieren kann und dann oft die Differenzierung und den Shop-USP ausmacht. Auch ein Lieferservice als Zusatzleistung könnte interessant sein. Kunden verlangen immer die Convenience, die ihnen bei Online-Shops geboten wird, da ist eine (kostenlose) Lieferung auch für den stationären Handel fast schon ein Muss.
Nutzen wir also die digitalen Kanäle auch für den stationären Handel. Einfach mal die ersten Schritte machen, die digitalen Maßnahmen analysieren und nachschärfen. Und dann sich step by step weiterentwickeln. Möglichkeiten gibt es viele. Ob Beacon-Technologie oder Virtual Reality Anwendungen – da wird es auch in Zukunft noch einige neue Entwicklungen geben. Nutzen wir sie einfach.